Schulung zu Freizeitassistent*innen

Freizeit selbst zu gestalten und eine schöne Zeit mit Gleichaltrigen zu verbringen, ist für die meisten Jugendlichen und junge Erwachsenen selbstverständlich. Doch nicht für alle. Junge Erwachsene mit Behinderung und Migrationshintergrund verbringen ihre freie Zeit meist mit der Familie oder Behindertenbetreuern und haben oft keine Chance an Freizeitaktivitäten mit Gleichaltrigen ohne Behinderung teilzunehmen. Schuld daran sind zahlreiche Barriere: von Sprache und Hindernisse in Gebäuden bis Barrieren in den Köpfen wie Unkenntnis, Unsicherheiten im Umgang oder Stereotype oder Vorurteile.

Der Jugendclub IUVENTUS e.V. will etwas dagegen unternehmen und bietet daher die Möglichkeit der Freizeitassistenz als zusätzliche Hilfe bei der Planung und Durchführung von Freizeitaktivitäten verschiedenster Art

Freizeitassistent*innen begleiten junge Erwachsene mit Behinderung (und Migrationshintergrund) regelmäßig in ihrer Freizeit und helfen ihnen dabei, sie selbstbestimmt zu verbringen.

Formale Ausbildung gibt es für die Freizeitassistenz nicht, die meisten Assistent*innen üben diese Tätigkeit als Nebenjob oder Ehrenamt neben dem Studium aus. Sc

hulungen und Supervisionen werden aber durchgeführt.

Auch IUVENTUS e.V. bietet nun eine inklusive Schulung zu Freizeitassistent*innen ab September an! Mit 5 Modulen werden die zukünftigen Assistent*innen für die Begleitung und Unterstützung von jungen Menschen mit Behinderung (und Migrationshintergrund) vorbereitet!

Die Teilnahme ist sowohl an Einzelworshops (mit Teilnahmebescheinigung) als auch an die ganze Schulung (Zertifikat) möglich.

 

Modul 1 (11.09.20): Freizeitassistenz in der Jugendarbeit – Was kommt auf dich zu? Anmeldung hier 

Unterstützung von Jugendlichen und jungen Menschen mit Behinderung und Migrationshintergrund in ihrer Freizeit ist ein weit gefasstes Feld mit sehr unterschiedlichem Aufgabenfeld. Wobei können Jugendliche und junge Erwachsene mit Behinderung Hilfe in ihrer Freizeit benötigen? Diese Frage wird im Rahmen des Modul 1 ausführlich aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und im Anschluss beantwortet. Gemeinsam stellen wir die Hauptbereiche der Freizeitassistenz fest und entwickeln dementsprechend die Aufgabenliste.

Modul 2: (18.09.20): Sprache und Kommunikation – Wie erreicht man barrierefreie Kommunikation? Anmeldung hier

Die Freizeit ist ohne Kommunikation nicht vorstellbar. Dabei geht es in der ersten Linie nicht um die Einhaltung der sprachlichen Normen, sondern um die Freude am Sprechen und Sich-Mitteilen, um die zwischenmenschliche Kommunikation. Die Kommunikationsformen sind sehr vielfältig und dienen der wechselseitige Verständigung. Im Rahmen des Moduls 2 wird es auf barrierefreie Kommunikation eingegangen. Mit Hilfe von praktischen Übungen lernen wir Leichte Sprache kennen, die die Freizeitassistent*innen bei der Unterstützung von Menschen mit Behinderung gern einsetzen können.

Modul 3: (25.09.20): Behinderung aus dem inklusiven Blickwinkel – Wie gelingt die Begegnung auf Augenhöhe? Anmeldung hier

Das aktuelle Leben in Deutschland ist durch ist durch drei Grundgedanken – Integration, Inklusion und Partizipation – geprägt. Das Land bemüht sich um das Miteinbeziehen aller Bürger*innen und fördert die Chancengleichheit. Im Modul 3 geht es darum, die Behinderung aus gegenwärtiger Sicht zu betrachten. Das recht komplexe Thema wird mit vielen konkreten Beispielen aus Alltagssituationen praktisch auf den Punkt gebracht.

Modul 4 (Oktober 2020): Umgang mit Kriesen und Herausforderungen–Wie meistert man schwierige Situationen im Alltag? Anmeldung hier

Die Freizeitassistenz könnte viel Spaß machen, aber auch die größte Herausforderung sein. Im Modul 4 werden nach einem kurzen theoretischen Input Möglichkeiten zur Vermeidung von kritischen Situationen, aber auch zum Managen konkreter Krisen erarbeitet. Mit Hilfe von Rollenspielen und Übungen in kleinen Gruppen wird es versucht, eine veränderte Sichtweise auf Kriesen und Herausforderungen zu erlangen und auf dieser Basis neue Herangehensweisen anzudenken.

Modul 5 (Oktober 2020): Erste-Hilfe-Kurs – Was tun in medizinischen Notfallsituationen? Anmeldung hier 

Für Freizeitassistent*innen ist gezieltes Helfen in einem Notfall eine wichtige Fähigkeit. Im Rahmen unseres letzten Moduls erfahren die Teilnehmenden, was bei einem epileptischen Anfall oder Ohnmacht zu tun wäre, wie man mit Notfallmedikamenten umgeht und noch viel mehr.

Die Schulung findet in den Räumlichkeiten des Jugendclubs IUVENTUS e.V. in Gutenbergplatz 1a, EG, 04103 Leipzig statt.

Die Teilnahme ist kostenlos, Fahrkosten können nach Absprache erstattet werden.

Bei Fragen steht die Projektkoordinatorin – Daria Luchnikova – unter daria.luchnikova@junost-online.de zur Verfügung.